Im Frühjahr 1910 wurde mit den Bauarbeiten zur Schöneicher Straßenbahn begonnen. Die Strecke war 5,6 Kilometer lang, die Spurbreite betrug 1000 mm. Der erste Zug bestand aus einer mit Benzol betriebenen Motorlokomotive, "Benzoline" genannt und einem zweiachsigen Anhängewagen. Am 28. August war die Jungfernfahrt von dem Vorortbahnhof Friedrichshagen nach Schöneiche/Schloss. Am 5. November 1912 wurde die Straßenbahn um 7,7 km bis nach Kalkberge (ab 1934 Ortsteil von Rüdersdorf) verlängert. Eine neue Epoche begann am 30. Mai 1914, da hatten die Benzolloks ausgedient, die Strecke wurde elektrifiziert.
Zwischen 1926 und 1928 wurde mit dem zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts von Friedrichshagen bis Schöneiche der erste Schritt zu einem 20-Minuaten-Takt geschaffen, um passende Anschlüsse an die Berliner Straßen- und S-Bahn herzustellen. Durch eine Streckenverlegung und Erweiterung bis Alt-Rüdersdorf 1977 erhielt die Strecke nun einen Gesamtlänge von 14,5 km.
Die Straßenbahn fährt noch in der heutigen Zeit. In den Jahren 1994 bis 1998 wurden das Schienennetz, die Fahrleitungsmaste, der Wagenbestand und der Betriebshof modernisiert. Seit 2010 werden Fahrzeuge mit Niederfluranteil eingesetzt. Nach dem Umbau von Haltestellen und dem Kauf von 2 Niederflurfahrzeuge aus Helsinki 2018 kann ein weitestgehend barrierefreier Nahverkehr angeboten werden.